2. Brügger
Nach Brügger (Funktionskrankheiten
des Bewegungsapparats) gehen die meisten Erkrankungen des
Bewegungssystems primär nicht auf strukturelle Veränderungen
zurück, sondern auf zentralnervöse organisierte Schutzmechanismen
des Gehirns. Diese Schutzmechanismen werden bei Fehlbeanspruchung
durch Afferenzmeldungen (zum Hirn) gestartet. Dies führt
wiederum zu veränderten, den Meldungen angepassten Bewegungsprogrammen.
Bei chronischen Fehlbelastungen entstehen zuerst Funktionsstörungen
im Bewegungssystem. Später können sich auch Störungen zu
Strukturveränderungen entwickeln. Brügger beschreibt die
Wirbelsäule, das Becken und den Thorax als eine Funktionseinheit
und bezeichnet diese als Stamm. Dabei verhalten sich diese
Funktionseinheiten wie drei Zahnräder, die in gegengerichtete
Laufrichtung zusammenarbeiten. Ein Heben des Kopfes wird
immer ein nach vorne oben Bewegen des Thorax und ein Aufrichten
des Beckens bewirken. Diese reaktiven Primärbewegungen bilden
das Behandlungsfundament nach Brügger.