Was versteht man unter einem Monopräparat?
Die Minipille ist ein reines Gestagenpräparat, enthält also
nur einen einzigen Hormonbestandteil.
(Die Begriffe Minipille und Mikropille werden oft
verwechselt. Die Mikropille ist ein niedrig dosiertes
Kombinationspräparat, welches Östrogen und Gestagen enthält.)
Bei der Minipille wird das Gestagen in sehr niedriger Dosis
täglich eingenommen. Die 7tägige Einnahmepause entfällt.
Wirkungsweise:
Die Wirkungsweise der Minipille ist anders als die der
Kombinationspille. Bei der Minipille wird die Follikelreifung
nicht vollständig unterdrückt und es kann auch zur Ovulation
kommen. Der empfängnisverhütende Effekt beruht daher vor allem
auf den lokalen Gestagenwirkungen: die Gebärmutterschleimhaut
wächst weniger und hat nicht die Beschaffenheit, die die
Einnistung einer Eizelle ermöglicht. Der Schleimpfropf im
Gebärmutterhals bleibt zähflüssig und wirkt als Barriere
gegen die Spermien.
Die Sicherheit der Minipille ist im Vergleich zur
Kombinationspille geringer.
Dies hängt vor allem damit zusammen, dass die Minipille bei
Einnahmefehlern sehr schnell ihre Wirkung verliert. Die übliche
Einnahmezeit darf um nicht mehr als 3 Stunden überschritten
werden.
Die Minipille ist eine Alternative für Frauen, die eine
Östrogen-Gestagen-Kombination nicht vertragen, aber auf die
Vorzüge der hormonalen Kontrazeption in Tablettenform nicht
verzichten wollen.
Die Minipille ist auch für Frauen in der Stillzeit geeignet.
Östrogene hemmen die Milchproduktion, so dass eine
Kombinationspille in dieser Zeit nicht empfohlen wird. Blutungsunregelmäßigkeiten sind bei der Minipille etwas
häufiger als bei den Kombinationspräparaten.
|