Wie
wirkt die "Pille danach"?
Bei der Pille danach (auch postcoitale Pille oder
Morning-after pill) handelt es sich um hormonhaltige Präparate,
die nach ungeschütztem Sexualverkehr oder nach dem Versagen
einer anderen Methode (z.B. gerissenes Kondom) eingenommen
werden, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern.
Mit dieser Methode wird die Einnistung einer befruchteten
Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut verhindert. Es gibt verschiedene Präparate
(Östrogen-Gestagen-Kombinationen oder reine
Gestagen-Präparate). Die Hormongabe erfolgt zweimal: Die erste
Dosis muss innerhalb von 72 Stunden nach dem ungeschützten
Geschlechtsverkehr eingenommen werden, die zweite Dosis 12
Stunden nach der ersten Dosis.
In ca. 75 - 99 % der Fälle verhindert die Methode den
Eintritt der Schwangerschaft. Je früher die Hormongabe erfolgt,
desto größer ist Zuverlässigkeit der Methode.
Blutungsstörungen, ein Spannungsgefühl in den Brüsten und
Übelkeit sind die häufigsten unerwünschten Nebenwirkungen.
Es wird häufig gefragt, welchen Unterschied es zwischen dem
medikamentösen Schwangerschaftsabbruch und der "Pille
danach" gibt. Während die sogenannte "Abtreibungspille" eine
bereits eingetretene Schwangerschaft beendet, verhindert die
postcoitale Pille den Eintritt einer Schwangerschaft. Auch die
pharmakologische Zusammensetzung ist eine völlig andere. Der
medikamentöse Schwangerschaftsabbruch erfolgt mit dem
Antigestagen Mifepriston (Mifegyne®), während die postcoitale
Pille ein Gestagen oder eine Östrogen-Gestagen-Kombination
enthält.
Die Pille danach kann eine existierende Schwangerschaft nicht
beenden!
Die Pille danach ist immer nur eine Notmaßnahme und
ungeeignet zur regelmäßigen Anwendung. Neben der Pille danach
kann auch das kupferhaltige Intrauterinpessar zur
Notfall-Kontrazeption angewendet werden. Die Einlage des Pessars
verhindert zuverlässig die Einnistung einer befruchteten
Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut. Das IUP muss postkoital
innerhalb von 5 Tagen nach dem geschätzten Zeitpunkt des
Eisprungs eingelegt werden.
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