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Polymyalgie

Was ist eine Polymyalgia rheumatica?

Die Polymyalgia rheumatica, auch kurz „Polymyalgie" genannt, ist eine entzündlich-rheumatische Erkrankung. Sie ist charakterisiert durch starke Schmerzen der körpernahen Muskulatur und allgemeines Krankheitsgefühl. Die Polymyalgie spricht fast immer auf die Gabe von Cortisonpräparaten an.

Pro Jahr erkranken in Deutschland etwa 16 000 bis 40 000 Menschen an dieser Erkrankung (20-50 Neuerkrankungen/100 000 Einwohner). Frauen sind davon ca. 4 mal häufiger betroffen als Männer. Die Erkrankung tritt so gut wie nie vor dem 50. Lebensjahr und meist erst nach dem 60 Lebensjahr auf. Sie ist also eine Krankheit der zweiten Lebenshälfte.

Wie entsteht eine Polymyalgia rheumatica?

Wie und warum die Polymyalgia rheumatica entsteht ist noch weitgehend ungeklärt. Sicher ist, daß es sich um eine Fehlsteuerung des Immunsystems handelt. Man vermutet, daß die ständig im Blut zirkulierenden Zellen des Immunsystems im Alter dazu neigen, plötzlich außer Kontrolle zu geraten und durch die Produktion von Botenstoffen (Zytokinen) eine den ganzen Körper betreffende Entzündung verursachen. Als Folge treten starkes Krankheitsgefühl, teilweise Fieber und Schmerzen auf, vor allem im Bereich der Muskulatur.

Bei manchen Patienten können auch Blutgefäße betroffen sein und eine Gefäßentzündung (Vaskulitis) verursachen. Am häufigsten sind dabei die Schläfenarterie des Kopfes betroffen, man nennt dies Arteriitis temporalis. Diese Erkrankung kommt häufig zusammen mit der Polymyalgia rheumatika gemeinsam vor. Behandelt man diese Gefäßentzündung nicht ausreichend, so können sich die betroffenen Gefäße verschließen und z.B. zur Erblindung führen.

Beschwerdebild

Die Leitsymptome der Erkrankung sind reißende, nächtliche Schmerzen der Muskulatur, vor allem des Schultergürtels, des Nackens, der Oberarme, des Hüftegürtels und der Oberschenkel. Die Muskeln sind vor allem in den Morgenstunden steif und unbeweglich. Der Schmerzbeginn ist meist sehr plötzlich.

Schmerzlokalisation

Die Muskelkraft ist nicht eingeschränkt. Die Patienten fühlen sich krank, müde, abgeschlagen, sind depressiv, nehmen häufig an Gewicht ab und haben manchmal nächtliche Schweißausbrüche. Gelegentlich treten auch Fieber oder erhöhte Temperaturen auf. Schmerzen der Gelenke könne hinzukommen, stehen aber meist nicht im Vordergrund. Wenn Kopfschmerzen oder Sehstörungen auftreten, dann ist dies schon ein Alarmsymptom für eine mögliche Mitbeteiligung der Blutgefäße des Kopfes (z.B. Arteriitis temporalis).

Diagnose

Behandlung

Wie ist der Verlauf einer Polymyalgia rheumatica?

Wird die Erkrankung erkannt und behandelt ist die Prognose gut. Die meisten Patienten sind rasch schmerzfrei und nach ca. 1-2 Jahren kann das Cortison allmählich abgesetzt oder zumindest auf eine ganz geringe Dosis reduziert werden. Bei Mitbeteiligung der Gefäße oder fehlender Behandlung mit Cortison können jedoch schwerwiegende Komplikationen wie Erblindung oder Schlaganfälle drohen.

 

 
 

 

 

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