Merkmale, Diagnostik, Verlauf
Die ersten Symptome sind meist Müdigkeit, Schwindel und
Abgeschlagenheit, teilweise auch depressive Verstimmung. Bei
schwerer körperlicher Tätigkeit äussern sich diese
Beschwerden früher als bei ausschliesslich sitzender
Tätigkeit.
Da die roten Blutkörperchen den Sauerstofftransport aus der
Lunge in die Organe besorgen, ist eine stärkere Anämie mit
mangelhafter Sauerstoffversorgung der Organe verbunden. Dabei
kann es zu Konzentrationsschwäche, Ohnmachtsanfällen,
Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Kälteempfindlichkeit, Atemnot,
Angina pectoris und vor allem zu Herzklopfen oder -rasen kommen.
Im Bereich des Magen-Darm-Traktes sind Beschwerden im Sinne
von Appetitlosigkeit, Durchfällen, Verstopfung, Bauchschmerzen,
Zungenbrennen, Schluckbeschwerden sowie Flatulenz (Blähungen)
möglich. Menorrhagie, Libido- und Potenzverlust werden
ebenfalls beobachtet.
Oft werden Haare und Nägel brüchig, Querrillen der Nägel
können auffallen. Seltener kommt es zu Gefühlsstörungen in
kalten und blassen Händen und/oder Füssen.
Je nach Schweregrad fällt eine Haut- und Schleimhautblässe
auf. Gelegentlich kann sogar ein bisher nicht bekanntes
Herzgeräusch auffallen, das durch turbulente Strömungen durch
die Abnahme der Blutzähigkeit durch die verminderte Zellzahl
zustande kommt und harmlos ist.
Länger anhaltende Blutmangelzustände können zu
Anpassungsreaktionen des Körpers führen, so dass nur noch
Müdigkeitsbeschwerden bestehen.
Die Diagnose wird neben klinischen Angaben und
Erscheinungsbild über die verminderte Erythrozytenzahl,
Verminderung des Blutfarbstoffes (Hämoglobin) und/oder der
Blutzellzahl (Hämatokrit) im Blutbild gestellt. Auf die Art der
Anämie geben u.a. klinische Angaben (Blutverluste, Infektionen,
Grunderkrankungen), Form der Erythrozyten (angeborene
Formdefekte, kleine oder grosse Erythrozyten bei bestimmten
Mangelzuständen), Ferritin, Serum-Eisen,
Eisenbindungskapazität und Transferrin, Vitamin B12, Folsäure,
Antikörpernachweise sowie die Nierenfunktion Hinweise.
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