Die Behandlung der Herzinsuffizienz (Herzschwäche)
Als erste Maßnahme bemüht man sich, das überforderte Herz
zu entlasten. Dies gelingt durch Bettruhe und durch Fernhalten
psychischer Belastungen. Die strenge Bettruhe wird man
allerdings so bald wie möglich lockern, um nachteilige
Wirkungen wie Erschlaffen der Skelettmuskulatur und Neigungen zu
Venenentzündungen zu vermeiden. Neben der körperlichen
Schonung wird der Herzmuskel medikamentös gestärkt. Eine
kochsalzarme Diät führt zur Flüssigkeitsausscheidung durch
die Niere und damit zur Entlastung des Herzens. Die völlig
salzfreie Diät ist langfristig ziemlich illusorisch, da sie
doch nicht eingehalten wird. Man versucht deshalb mit der
kochsalzarmen Diät auszukommen. Kochsalzarm bedeutet Verzicht
auf jede Zugabe von Salz und auf stark gesalzene Nahrungsmittel
wie Heringe, Geräuchertes und Gepökeltes, Wurst und Käse.
Zusätzlich darf nicht mehr als ein Liter am Tag getrunken
werden. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, um die
Flüssigkeitsansammlungen im Körper auszuschwemmen, verordnet
der Arzt noch zusätzlich harntreibende Mittel und Medikamente,
die die Herzmuskelkraft stärken.
Bei der medikamentösen Behandlung der Herzmuskelschwäche
werden am häufigsten folgende Medikamente eingesetzt:
ACE-Hemmer entlasten die Herzarbeit indem sie auf die
Nieren wirken. Der Blutdruck wird gesenkt und der Herzmuskel
geschont. Er benötigt auf Grund dessen weniger Sauerstoff für
seine Arbeit.
Diuretika fördern die Diurese (Urinausscheidung).
Man nennt sie deswegen auch Entwässerungsmittel. Durch die
Entwässerung des Körpers wird der Blutdruck gesenkt und der
Herzmuskel entlastet.
Der Effekt der Nitratbehandlung ist ein
zweifacher: Zum einen wird die Durchblutung der Herzmuskulatur
gebessert, indem die Gefäße erweitert werden, zum anderen wird
der Kraftaufwand und damit der Sauerstoffverbrauch gemindert.
Beta-Rezeptoren-Blocker bremsen die
Erregungsübertragung im Herzen und bringen somit das Organ in
einen Schongang. Ein weniger schnell und weniger kraftvoll
schlagendes Herz verbraucht auch weniger Sauerstoff!
Kalzium-Antagonisten senken den Blutdruck in den
Arterien, so dass das Herz nicht mehr so viel Kraft aufwenden
muss, um das Blut in die Organe und die Gliedmaßen zu pumpen.
Weiterhin haben sie eine Wirkung auf die einzelnen
Herzmuskelzellen. Diese wirkt sich so aus, dass das Herz
ökonomischer arbeitet.
Alle genannten Medikamente können einzeln, aber auch in
Kombination verordnet werden. Die Kombination von verschiedenen
Substanzen hat den Vorteil, dass jedes einzelne Mittel nicht so
hoch dosiert werden muss, um den gleichen Effekt am Herzen zu
erzielen. Das bedeutet Kombinationen haben häufig weniger
Nebenwirkungen als höher dosierte Einzelsubstanzen.
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