Was
ist Diphterie?
Diphtherie ist eine akute, anzeigepflichtige
Infektionskrankheit, die einerseits zu schweren örtlichen
Schleimhautentzündungen führt und außerdem bedrohliche
Krankheitserscheinungen am Herzen und an den Nerven verursacht.
Die Übertragung erfolgt in erster Linie durch
Tröpfcheninfektion, ist aber auch durch Schmutz- und
Schmierinfektion möglich, denn die Diphtheriebakterien können
außerhalb des Organismus ziemlich lange ihre krankmachenden
Eigenschaften behalten. Erreger ist das Corynebacterium
diphtheriae.
Vorkommen:
Es gibt weltweite Epidemiegebiete, die Erreger sind meist im
Rachenraum, Schleimhäuten, Hautgeschwüren und im
Genitalbereich beheimatet.
Verlauf:
Die Empfänglichkeit für Diphtherie ist bei den einzelnen
Menschen unterschiedlich. Bei Säuglingen und Kleinkindern tritt
sie häufiger und schwerer auf. Das Überstehen führt in den
meisten Fällen zu Immunität. Die Inkubationszeit schwankt
zwischen Stunden und wenigen Tagen. Die Ansteckungsdauer ist
unterschiedlich. Eine Wiederzulassung zu Schule und Kindergarten
kann frühestens 4 Wochen nach 3 negativen, im Abstand von
jeweils 2 Tagen vorgenommenen Rachenabstrichen erfolgen.
Die Rachendiphtherie ist die häufigste Form. Sie
beginnt mit einer entzündlichen Rötung und Schwellung der
Gaumenmandeln. Dort bilden sich zuerst weiße Stippchen, die zu
grauweißen Belägen zusammenfließen. Aus dem Mund macht sich
ein süßlich-fader Geruch bemerkbar. Die Drüsen am Hals
schwellen an. Je schwerer die Diphtherie ist, um so niedriger
ist im allgemeinen das Fieber.
Im Säuglingsalter ist die Nasendiphtherie häufiger
als die Rachendiphtherie. Es besteht ein blutig eitriger
Schnupfen, bei dem die Naseneingänge mit blutigen Borken belegt
sind.
Die Kehlkopfdiphtherie äußert sich in einem
trockenen, bellenden Husten. Die Stimme wird zuerst heiser, dann
völlig tonlos. Gleichzeitig setzt eine quälende Atemnot ein.
Mitunter verlegen die Diphtheriebeläge am Kehlkopf die Atemwege
so sehr, dass Erstickungsgefahr besteht. In diesem Stadium ist
ein sofortiges Eingreifen des Arztes notwendig.
Komplikationen:
Die von den Diphtheriebakterien abgesonderten Gifte können
schwere Schäden am Herzmuskel hervorrufen. Auch das
Nervensystem kann geschädigt werden. So können Lähmungen der
Schlundmuskulatur, der Augenmuskeln und des Zwerchfells
entstehen.
Behandlung:
Durch frühzeitige Gabe von Diphtherieserum wird das
Fortschreiten der Beläge vermindert, so dass die Gefahr des
Erstickens gebannt ist.
Vorbeugung
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