Krankheitsbild:
Unterschieden werden die Drang-
und die Stress-Inkontinenz (Belastungs-Inkontinenz).
Beide Formen können aber auch gemeinsam auftreten.
Drang-Inkontinenz:
Bei der Drang-Inkontinenz leiden
an einer Reizblase, die mit sehr häufigem und besonders
heftigem Harndrang einher geht. Von
Dranginkontinenz sind vor allem ältere Menschen betroffen.
Die Ursache liegt in einer Überaktivität oder Überempfindlichkeit
der Blase. Einerseits werden die Signale über den Füllungszustand
der Blase im Rückenmark nicht richtig verarbeitet, andererseits
ist die Blase nicht mehr in der Lage, sich "auf Befehl"
vollständig zu entleeren. Daraus entsteht ein Missverhältnis
zwischen überfallartigem Harndrang mit Urinverlust und der
Unfähigkeit, sich willentlich zu "erleichtern"-
und das bis zu 20mal am Tag. In den Frühstadien spricht
man von einer "Reizblase". Von der Dranginkontinenz
sind 11% aller über 60-jährigen und 30% der über 80jährigen
betroffen; Frauen fast drei Mal so häufig wie Männer.
Stress-Inkontinenz:
Bei der Stress-Inkontinenz führt
eine Druckerhöhung im Bauchraum - z.B. Lachen, Husten, Niesen
oder das Heben von Lasten- zu unkontrolliertem Harnabgang.
Sie tritt bevorzugt bei Frauen auf, die mehrfach geboren
haben. Der Schließmuskel ist dem Druck im Bauchraum und
damit in der Blase bei geringer körperlicher Belastung nicht
mehr gewachsen und gibt dem Druck nach. Etwa 50% aller vorkommenden
Inkontinenzformen bei Frauen entfallen auf die Stressinkontinenz.
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