Ähnliche Krankheitsformen:
Rückenschmerzen (HLA-B27-positiv)
Sehr häufig bleibt es bei einer, unter Umständen milden
Gelenkentzündung, ohne daß dabei die restliche Wirbelsäule
oder periphere Gelenke betroffen werden. Diese häufiger bei
Frauen anzutreffende Verlaufsform wird heutzutage nicht mehr als
M. Bechterew, sondern etwas allgemeiner, meist als
Spondylarthropathie (entzündliche Wirbelsäulenerkrankung)
bezeichnet.
Arthritis bei Morbus Crohn
Entzündliche Darmerkrankungen wie der Morbus Crohn können
mit Gelenkentzündungen, Sakroiliitis und Augenentzündungen
einhergehen. Das Krankheitsbild kann dem M. Bechterew sehr
ähneln. Die typischen Röntgenveränderungen der Wirbelsäule
sind jedoch normalerweise nicht zu finden.
Augenentzündungen (HLA-B27-positiv)
Auch ohne jede Gelenk- oder Wirbelsäulensymptomatik kann es
bei HLA-B27 positiven Patienten zu immer wiederkehrenden
Entzündungen der Regenbogenhaut des Auges (Iridozyklitis)
kommen. Erfahrungsgemäß kann man in schwereren Fällen mit
einer Basistherapie die Häufigkeit und Schwere der Schübe
reduzieren.
„Begleit" Arthritis mit Wirbelsäulenbeteiligung
Nach Infektionen mit Durchfallerregern (Yersinien,
Salmonellen u.a.) und bestimmten Erregern von
Harnröhrenentzündungen (Chlamydien u.a) kann es nach einigen
Wochen zu einer akuten Arthritis der peripheren Gelenke und
evtl. auch der Wirbelsäule kommen. Auch ein bereits bestehender
M. Bechterew kann sich durch solche Infektionen verschlimmern.
Meistens kommt die Erkrankung aber nach ca. 4 Wochen bis 6
Monaten spontan zum Stillstand.
Schuppenflechtsarthritis (Psoriasisarthropathie) mit
Wirbelsäulenbeteiligung
Die Schuppenflechtsarthritis kann vor allem bei HLA-B27
positiven Patienten auch die Wirbelsäule und das
Iliosacralgelenk betreffen. Im Röntgen findet man dann aber
sehr charakteristische Veränderungen, die sich recht gut vom M.
Bechterew unterscheiden lassen.
Wie entwickelt sich die Bechterew´sche Erkrankung?
Die Erkrankung verläuft sehr verschieden. Der schwere M.
Bechterew mit kompletter Einsteifung der Wirbelsäule und evtl.
Invalidität kommt in etwa 10-20% der Fälle vor. Die
allermeisten Patienten können, trotz Bewegungseinschränkungen
der Wirbelsäule, ihrem Beruf nachgehen.
Problematisch ist die Arthritis der Hüftgelenke, welche zu
einer raschen Zerstörung der Gelenkflächen führen kann. Hier
sollte frühzeitig mit einer antientzündlichen Basistherapie
behandelt werden.