Gerinnungshemmende Medikamente
Die wichtigsten und wirksamsten Mittel sind
gerinnungshemmende Medikamente. Sie dürfen nur von einem Arzt
verordnet werden. Ihre Einnahme bedarf einer regelmäßigen
Überwachung.
Heparin
Heparin hemmt direkt die Thrombin- und damit die
Fibrinbildung im Gerinnungssystem. Zur Vorbeugung gegen bei
Risikopatienten oder zur Vermeidung weiterer Thrombosen wird
niedermolekulares Heparin besonders nach chirurgischen
Eingriffen und während der akuten Behandlungsphase einer
Thrombose angewendet. Eine niedrige Dosierung von 5000 - 15 000
Einheiten (abhängig vom Präparat - siehe Herstellerhinweise)
ist für eine wirksame Prophylaxe ausreichend. Das Mittel kann
nur gespritzt werden und wird unter die Haut appliziert.
Patienten können sich Hepariinjektionen, ähnlich wie bei der
Gabe von Insulin, nach Verlassen des Krankenhauses auch selber
verabreichen. Die Dosierung von Hepatinpräparaten ist gut
steuerbar. In seltenen Fällen kann eine Thrombocytopenie
(Verminderung der Blutblättchen) auftreten. Aus diesem Grund
sind Blutbildkontrollen erforderlich.
Cumarin (z.B. marcuphen-ct® oder Marcumar®)
Cumarinpräparate greifen in den Gerinnungsstoffwechsel der
Leber ein und verhindern die Bildung der Faktoren II, VII, IX
und X. Diese Faktoren werden nur unter Anwesenheit von Vitamin K
gebildet. Cumarinhaltige Medikamente wirken gegen Vitamin K
(Vitamin K antagonistisch) und verhindern so die Bildung dieser
Faktoren. Marcumar und ähnliche Präparate werden unter
strenger Kontrolle der Blutwerte eingestellt und müssen laufend
überwacht werden.
Die Kontrolle des QUICK-Wertes, bzw. des INR-Wertes erfolgt
bei optimaler Einstellung dennoch mindestens alle 4 Wochen. Die
Behandlung mit Cumarinpräparaten kann bei zu hoher Dosierung
auf Grund der Blutungsgefahr gefährlich werden. Anzeichen einer
eventuellen Überdosierung sind Zahnfleisch- und Darmblutungen.
Vor Eingriffen (Zahnarzt, Operationen) muß die Behandlung
rechtzeitig abgesetzt, bzw. vermindert werden.