Der Sinusknoten - ein natürlicher Schrittmacher
Die Reizbildung und Erregungsleitung im Herzen ist Aufgabe
eines spezifischen Muskelsystems, das in die Herzmuskulatur
eingelagert ist. Beim Gesunden geht der Reiz für die
Zusammenziehung des Herzens vom sogenannten Sinusknoten aus, der
im rechten Vorhof an der Einmündungsstelle der oberen Hohlvene
liegt. Die Erregung wird von dort weitergeleitet zur Grenze
zwischen rechtem Vorhof und rechter Kamme. Dann gelangt die
Erregung über ein Nervenbündel (Hissches Bündel) entlang der
Herzscheidewand zur Muskulatur der beiden Herzkammern.
Außer dem Sinusknoten ist auch das gesamte übrige
Reizleitungssystem zur Reizbildung fähig, doch wird
normalerweise im Sinusknoten am schnellsten die für eine
Zusammenziehung erforderliche Reizstärke erreicht. Der
Sinusknoten wird so zum Schrittmacher des Herzens: Er bestimmt
den Rhythmus. Fallen die Sinusreize aus oder können sie nicht
fortgeleitet werden, übernehmen tiefere Reizbildungsorte die
Schrittmacherrolle. Es können Reize aus dem Bereich der
Vorhöfe oder der Kammern sein.
Je näher der Ort der Reizbildung zur Herzspitze liegt, desto
langsamer ist die Frequenz der Herzschläge.
Der normale Herzrhythmus liegt bei 60 bis 80 Schlägen pro
Minute, die von Reizbildungszentren der Kammer ausgehenden
Rhythmen weisen nur eine Häufigkeit von etwa 20 bis 40
Schlägen pro Minute auf.
Man unterscheidet unter den Rhythmusstörungen der
Reizbildung und Störungen der Erregungsausbreitung.
Bei den Reizbildungsstörungen gibt es wiederum solche, die
vom Sinusknoten, und solche, die von anderen Orten des
Reizleitungssystems ausgehen. Je langsamer das
Reizbildungszentrum schlägt, um so ernster die Gefahr bei
plötzlichem Sinusaussetzer.
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