Untersuchungen
Bei den Untersuchungen zur Frage einer
Herzkranzgefäßverengung hat das EKG (Elektrokardiogramm) die
entscheidende Bedeutung. Diese Untersuchung ist für Sie
persönlich überhaupt nicht belastend. Dennoch erhält der Arzt
einen sehr guten Einblick in das Funktionieren Ihres Herzens.
Die Beurteilung des EKGs bringt dem Arzt wichtige Aufschlüsse,
beispielsweise über die Erregungsbildung und über die
Erregungsleitung des Herzens. Bestimmte Veränderungen lassen
auf eine entzündliche Erkrankung des Herzmuskels schließen.
Weiterhin kann der Arzt aus der EKG-Kurve ablesen, ob eine
Massenzunahme der Herzmuskulatur vorliegt und - was natürlich
besonders wichtig ist - ob eine starke Verringerung der
Herzkranzgefäßdurchblutung zu erkennen ist. Schließlich kann
man auch nach einem Herzinfarkt die verschiedenen Stadien, sowie
die Region, in der sich der Infarkt am Herzen abgespielt hat,
ziemlich genau erkennen. Bitten Sie Ihren Arzt grundsätzlich um
ein EKG, wenn sie plötzlich Schmerzen in der linken Brust
haben, das Herz »stolpert« oder sogar unregelmäßig schlägt,
oder wenn Sie unangenehme »Strahlungsschmerzen« im linken Arm
verspüren.
Nun muss man jedoch eine einschränkende Bemerkung machen:
Nicht selten findet man bei einem Patienten mit einer
Herzkranzgefäßminderdurchblutung in körperlicher Ruhe
außerhalb eines Angina pectoris Anfalles überhaupt keine
krankhaften Veränderungen.
Wenn Sie also Ihr Herz spüren oder sogar regelrechte
Herzschmerzen haben, dann bitten Sie Ihren Arzt um die
Durchführung eines sogenannten Belastungs-EKGs. Am besten ist
es, ein solches Belastungs-EKG am Fahrradergometer
durchzuführen. Hierbei müssen Sie mit steigender Belastung
während jeweils drei Minuten eine körperliche Leistung
erbringen, die eine entsprechend verstärkte Herzaktion zur
Folge hat. Kommt es dann im Herzen zu einem Mißverhältnis
zwischen Sauerstoffbedarf und Sauerstoffverbrauch, so schlägt
sich das in typischen Veränderungen der EKG-Kurve nieder.
Wichtig
Erstens sollten Sie keine Belastung in Form von Kniebeugen
durchführen. Diese Methode könnte für Ihr Herz zu sehr
belastend und damit für Sie persönlich gefährlich werden.
Zum anderen sollten Sie keine Belastungsuntersuchung bei sich
durchführen lassen, wenn der Arzt den Verdacht auf einen
frischen Herzinfarkt ausgesprochen hat.
Natürlich darf auch keine EKG-Untersuchung unter Belastung
erfolgen, wenn eine ausgeprägte Herzminderleistung oder der
Verdacht auf eine Lungenembolie oder eine Herzmuskelentzündung
besteht.
In den größeren Krankenhäusern werden über diese
Untersuchungen hinaus noch weitere Methoden zur Abklärung einer
Herzkranzgefäßdurchblutungsstörung angewendet. So kann man
beispielsweise auf dem Röntgenschirm die Herzkranzgefäße
sichtbar machen. Hierfür wird ein Katheter durch die
Oberschenkelarterie eingeführt und bis zum Herzen vorgeschoben.
Dann werden die beiden Herzkranzgefäße nacheinander mit einem
Röntgenkontrastmittel gefüllt, so daß sie auf dem Schirm
sowie auf dem Bild zu erkennen sind. Der untersuchende Arzt kann
dann genau sagen, wie viele Verengungen vorliegen und wie stark
das Ausmaß der Verengung im einzelnen Fall ist.
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