Verlauf, Komplikationen
So genannte opportunistische Infektionen verursachen bei
AIDS-Patienten schwerwiegende Krankheitsverläufe. Dabei handelt
es sich um Erkrankungen, die nicht durch das HI-Virus selbst,
sondern durch weitverbreitete, für Gesunde meist ungefährliche
Keime hervorgerufen werden: Viren, insbesondere Herpesviren,
Bakterien und Pilze - klassisch ist der Mund- und
Speiseröhrenbefall durch Candida - ebenso wie einige vor der
AIDS-Ära kaum bekannte Erreger. Als der Wichtigste gilt
Pneumocystis carinii, verantwortlich für hartnäckige
Lungenentzündungen.
Viren sind zusätzlich beteiligt an Magendarmentzündungen,
Netzhautentzündungen und an Geschwüren an verschiedenen
Stellen der Haut, bevorzugt an Zunge und Lippen, Mund und Rachen
und Darmausgang. Bestimmte Viren sind vermutlich auch
mitverantwortlich dafür, dass AIDS-Kranke vermehrt an
bösartigen Tumoren der Haut [Kaposi-Sarkom], der weissen
Blutkörperchen [Lymphome] und des Gebärmutterhalses [Zervixkarzinom]
erkranken. Das HI-Virus selbst kann eine Entzündung des Gehirns
verursachen, die tödlich verlaufen kann.Tuberkulose-Bakterien
haben bei einem geschwächten Immunsystem leichtes Spiel und
sorgen nicht nur für Lungenentzündungen, sondern auch für
untypische Infekte an unterschiedlichen Organen. Weitverbreitete
Parasiten wie Toxoplasma und Kryptokokkus sind für einen
gesunden Menschen harmlos. Beim AIDS-Kranken können sie zu
gefährlichen Durchfällen [Kryptokokkus] respektive zur
Erblindung und zur Zerstörung des Gehirns [Toxoplasmose]
führen.
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