Wann
spricht man wirklich von Verstopfung?
15 bis 30 Prozent der Frauen und zehn bis 20 Prozent der
Männer, insgesamt zwölf Prozent der erwachsenen Bevölkerung,
leiden unter seltenem Stuhlgang, hartem Stuhl, großen
Pressanstrengungen bei der Ausscheidung und/oder einem Gefühl
der unvollständigen Entleerung. Wenn mindestens zwei dieser
Beschwerden über einen Zeitraum von drei Monaten oder mehr
anhalten, dann muss bereits von einer chronischen Obstipation
gesprochen werden.
Im Normalfall wird der Umgang mit diesem fast schon
alltäglichen Leiden weitgehend von Selbstdiagnose und
Selbstmedikation bestimmt. Damit ist auch eine gewisse Gefahr
gegeben, in Abhängigkeit von Medikamenten zu geraten, da ein
gewisser Gewöhnungseffekt zur Einnahme immer höherer Dosen
führt, die letzten Endes in allen jenen Fällen ohne Wirkung
bleiben müssen, in denen die eigentliche Ursache der
Obstipation unerkannt bleibt.
Was ist eigentlich „normal" beim Stuhlgang?
Die Häufigkeit des Stuhlgangs bewegt sich beim gesunden
Menschen in einer Bandbreite von „dreimal täglich" bis
„dreimal wöchentlich". Wenn jemand weniger als dreimal
wöchentlich Stuhlgang hat, ist es berechtigt, von Obstipation
zu sprechen, und angebracht, Maßnahmen dagegen zu ergreifen.
Unabhängig von der Stuhlfrequenz können aber auch
Schwierigkeiten bzw. Schmerzen beim Stuhlgang oder ein Gefühl
der unvollständigen Stuhlentleerung vom Patienten als „Verstopfung"
interpretiert werden und einer Behandlung bedürfen. Die
häufigsten Ratschläge bei Obstipation sind allgemeine
Maßnahmen, wie z. B. regelmäßig zu einem bestimmten Zeitpunkt
die Toilette aufsuchen, sich mehr bewegen, mehr trinken, mehr
ballaststoffreiche Nahrung zu sich nehmen bzw. stopfende
Nahrungsmittel meiden. Nicht immer aber zeigen diese Maßnahmen
auch Wirkung.
Häufigste Ursachen
Hilfsmittel aus der Apotheke
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