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Restless Legs

Immer wenn Sie entspannen könnten und zur Ruhe gehen, beginnen die Beine zu schmerzen und sich unwillkürlich zu bewegen. Auch viele Ärzte sind ratlos - obwohl es inzwischen wirksame Abhilfe gibt.

Für Anna Vogt begann alles scheinbar harmlos: 1985 wurde sie schwanger, und zur Halbzeit der Schwangerschaft traten eigenartige Symptome auf. Wann immer sie sich zu Bett legte oder auch nur vor dem TV-Gerät entspannte, begannen sich die Waden zu verkrampfen, die Sohlen zu brennen und die Beine machten sich selbstständig. Der Schmerz und diese unwillkürlichen Bewegungen weckten sie, kaum dass sie eingenickt war, aus dem Schlaf. Zu Beginn schien es ihr eine Begleiterscheinung der Schwangerschaft zu sein und sie war sicher, dass es nach der Entbindung damit vorbei wäre. Das war aber ein Irrtum. Im Gegenteil: Es sollte der Beginn eines 21-jährigen Leidenswegs der Schmerzen, der Schlaflosigkeit sowie der daraus folgenden eingeschränkten Lebensfreude und Leistungsfähigkeit und nicht zuletzt der schrittweisen Verschlimmerung all dieser Symptome sein. Von einfachen Magnesiumgaben bis zu komplizierten neurologischen Verordnungen wurde alles ausprobiert. Die ergebnislosen Behandlungsversuche füllen drei DIN-A4-Seiten. Nach einiger Zeit ging es Frau Vogt so wie fast jedem Betroffenen: Man gewinnt den Eindruck, die Ärzte glauben, man bilde sich das alles nur ein. Und da könnte man dann verzweifeln.

Betroffen sind nach Expertenschätzungen rund acht Prozent der Bevölkerung in mehr oder weniger starkem Ausmaß, vom vierjährigen, meist auch hyperaktiven Kind bis zu über 90-jährigen Greisen. Die meisten von ihnen irren jahrelang gequält und erschöpft von einem ratlosen Arzt zum nächsten. Das ist vor allem deshalb bedrückend, weil das Syndrom der rastlosen Beine inzwischen hervorragend behandelt werden kann. Frau Vogt fand nach vielen Jahren der Pein einen Arzt aus einem Schlaflabor. Die richtige Medikation war bald gefunden und über Nacht war sie beschwerdefrei. Nach so langer Zeit des Leids ist das, wie wenn man neu geboren würde, so das Gefühl der Patientin.

Was hat es nun streng physiologisch mit den „Restless legs" auf sich? Eine der Hinterhältigkeiten dieser Erkrankung besteht darin, dass es bis dato keinen Labortest zur Bestätigung der Diagnose gibt. Bluttests sowie neurologische Tests sollten zwar durchgeführt werden, aber nicht um das RLS zu beweisen, sondern um auszuschließen, dass die quälenden Symptome andere Ursachen haben - etwa einen Mangel an Eisen, Folsäure, Magnesium, Selen oder Vitamin B12, chronische Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus, eine Schädigung der Nervenwurzeln oder Neuropathie.

Beim „echten" Restless-legs-Syndrom werden alle Befunde unauffällig, die Symptome aber dennoch vorhanden sein.

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