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Die Wechseljahre

Was versteht man unter "Wechseljahre" ? Die Wechseljahre (Klimakterium) sind eine Zeit des Übergangs in einen neuen Lebensabschnitt. Der Hormonhaushalt der Frau stellt sich um und sie verliert allmählich die Fähigkeit, Kinder zu bekommen. Die Wechseljahre sind keine Krankheit, sondern ein natürlicher Bestandteil des Lebenszyklus einer Frau. Dennoch kann die Hormonumstellung im Klimakterium unangenehme Beschwerden verursachen und die Entstehung schwerer Erkrankungen wie Osteoporose begünstigen. Die Industrie bietet eine breite Palette an Präparaten für die Hormonersatz-Therapie in den Wechseljahren, mit denen es möglich ist, klimakterische Beschwerden zu lindern und den Spätfolgen eines Hormonmangels vorzubeugen. Ursachen des Hormonmangels Die Wechseljahre beginnen in der Regel zwischen dem 45. und 50. Lebensjahr der Frau. Die Eierstöcke stellen langsam ihre Funktion ein. Die Zahl der Eibläschen (Follikel) in den Eierstöcken nimmt ab. Der Eisprung findet nicht mehr regelmäßig statt. Die Ausschüttung der weiblichen Sexualhormone verringert sich. Die Phase der Fruchtbarkeit endet mit der Menopause, der letzten Regelblutung im Leben der Frau, die meist um das 52. Lebensjahr herum auftritt. Im individuellen Fall weiß die Frau immer erst rückwirkend, wann die Menopause stattgefunden hat. Wenn ein Jahr lang keine Blutung mehr aufgetreten ist, kann man mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass auch keine weiteren folgen werden. Medizinisch gesehen wird das Klimakterium in drei Phasen unterteilt:

Folgen des Hormonmangels:Nach der Menopause kommt es relativ schnell zu einem Mangel an Östradiol, dem stärksten weiblichen Sexualhormon. Dieses wird in der Geschlechtsreife von den reifenden Follikeln produziert. Nach der Menopause werden noch geringe Östrogenmengen gebildet, vor allem das schwächere Östron. Es wird primär in der Nebennierenrinde und im Fettgewebe produziert. Da nach der Menopause kein Eisprung mehr stattfindet und infolgedessen kein Gelbkörper im Eierstock entsteht, wird auch kein Gelbkörperhormon (Progesteron) mehr gebildet.Obwohl in den Wechseljahren die Produktion von Östrogenen und Progesteron nachläßt, ist es doch vor allem der Östrogenmangel, der zu klimakterischen Beschwerden und Spätfolgen führen kann.Die typischen Wechseljahrsbeschwerden wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen und Herzrasen werden durch hormonell bedingte Fehlsteuerungen im vegetativen Nervensystem verursacht.Im westlichen Kulturkreis klagen 50 - 85 % aller Frauen zwischen 45 und 60 Jahren zumindest gelegentlich über Hitzewallungen. Bei den Hitzewallungen handelt es sich um ein unangenehmes, vorübergehendes Gefühl von Hitze in der Haut, vor allem in den oberen Körperpartien. Das Gesicht rötet sich und es kann zu Schweißausbrüchen kommen. Dauer und Häufigkeit können erheblich schwanken: von wenigen Sekunden bis zu 30 Minuten, mehrmals pro Stunde oder nur einige Male im Monat. Die Hitzewallungen sind oft von Herzrasen begleitet. Da sie häufig nachts auftreten, klagen die betroffenen Frauen über Schlafstörungen. Viele Frauen im Klimakterium leiden an nervöser Reizbarkeit, Konzentrationsmangel, Depressionen, Angstzuständen oder Nervosität. Diese Störungen sind nicht immer unmittelbar mit dem Hormonmangel in Verbindung zu bringen. Sie können sowohl eine Folgeerscheinung des körperlichen Unwohlseins sein, als auch mit den veränderten familiären und beruflichen Umständen zu tun haben.

Spätfolgen des ÖstrogenmangelsDer Östrogenmangel hat zur Folge, dass sich deutliche Veränderungen am Urogenitalsystem (also den Fortpflanzungsorganen und den harnabführenden Organen) vollziehen. Ferner kann der Östrogenentzug zu Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Östrogene spielen auch für die Versorgung der Haut und den Haarwuchs eine wichtige Rolle. Durch das Absinken der Östrogenspiegel in den Wechseljahren ergeben sich daher auch kosmetische Probleme, die sehr belastend sein können.

Behandlung Bei der Hormonersatz-Therapie werden Sexualhormone, die der weibliche Körper nicht mehr produziert, als Medikamente zugeführt.Viele Studien haben belegt, daß Frauen in den Wechseljahren von einer Hormonersatz-Therapie profitieren:

  • Klimakterische Beschwerden (z.B. Schweißausbrüche, Hitzewallungen) werden gelindert.
  • Osteoporosebedingte Knochenbrüche werden deutlich reduziert.
  • Beschwerden durch trockene Schleimhäute (vor allem der Scheide und Harnröhre) werden gelindert.
  • Psychische Beschwerden (z.B. depressive Verstimmungen) werden gelindert.

Das Ziel der Hormonersatz-Therapie ist die Verbesserung und der langfristige Erhalt der Lebensqualität der Frau. Ein weit verbreiteter Einwand gegen die Hormonersatz-Therapie ist, dass das Klimakterium ein natürliches Ereignis ist und demzufolge auch die Folgen des Östrogenmangels natürlich und nicht behandlungsbedürftig sind. Dem kann entgegnet werden, dass die heutige hohe Lebenserwartung insofern auch nicht natürlich ist, als sie vor allem den Fortschritten in der Medizin zu verdanken ist. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts starben viele Frauen vor der Erreichung ihres 50. Lebensjahres. Heute hat eine Frau nach der Menopause statistisch gesehen noch ca. 30 Lebensjahre vor sich. Es muss darum gehen, die verlängerte Lebenspanne gut zu nutzen. Warum sollte eine Frau die unangenehmen Beschwerden des Östrogenmangels ertragen und das Risiko der Langzeitfolgen auf sich nehmen?Die Hormonersatz-Therapie mit Östrogenen ist eine hochwirksame und ursächliche Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden und Langzeitfolgen des Hormonmangels. Es kann medizinische Gründe geben, die die Anwendung der Hormonersatz-Therapie verbieten. Daneben gibt es Frauen, die grundsätzlich die Einnahme von Hormonen ablehnen. Für diese Frauen gibt es in gewissem Umfang andere Behandlungsmöglichkeiten, z.B. mit pflanzlichen Präparaten.

Gesunderhaltung von Körper und Seele: Um Wechseljahsbeschwerden zu lindern, oder gar nicht erst aufkommen zu lassen, haben sich insbesondere körperliche Aktivitäten und eine gesunde Ernährung bewährt. Daneben spielt aber auch ein ausgeglichenes Seelenleben eine große Rolle.
 
 

 

 

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